Pflege

Bürsten

„Die Ziege ist von Natur aus ein sehr reinliches Tier und verwendet alle erdenkliche Mühe darauf, sich sauber zu erhalten. Diese Bestrebungen muß ihr Pfleger durch Reinhaltung des Stalles, der Stallgeräte und vor allem des Tieres selbst nach Möglichkeit unterstützen. Verlauste oder räudekranke Ziegen sind immer ein Zeugnis für die Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit ihres Besitzers.“ schreibt Fritz Juhre 1949 in Das Ziegenbuch und weiter:
„Erste Voraussetzung für die Erhaltung der Sauberkeit der Ziege ist eine aus reichende, trockene Einstreu des Stalles. Am besten eignen sich hierzu: Stroh, trockenes Laub oder Waldstreu. Durch eine Unterlage von Torfmull wird die sehr stickstoffreiche Jauche am besten gebunden und ergibt dann, mit Erde vermengt, einen wertvollen Dünger. Will man die Ziegen reinlich erhalten, so darf mit der Einstreu keineswegs gespart werden. Sie muß regelmäßig erneuert werden. 

Und weiter, was Ziegenhaltern 1949 wichtig war: “Auch bei unseren Ziegen bewahrheitet sich der alte Züchtergrundsatz: „Gut geputzt ist halb gefüttert“, und deshalb sollte täglich die Bürste, bei langhaarigen Ziegen außerdem auch ein Striegel in Anwendung kommen. Eine gute und regelmäßige Hautpflege ist für die Gesunderhaltung der Ziegen unerläßlich; denn durch die Haut bzw. deren Poren hindurch wird die Körperwärme geregelt. Im übrigen sehen gut gepflegte Ziegen immer glatt und gesund aus und legen Ehre für ihren Pfleger ein.“ 

Klauenpflege

„Während in den Sommermonaten bei ausgiebigem Weidegang die Klauen derartig abgenutzt werden, daß ihr Beschneiden in der Regel kaum notwendig ist, muß im Winter oder bei auch sonst ausschließlich im Stall gehaltenen Ziegen großer Wert auf eine sachgemäße Hufpflege gelegt werden. Bei vorwiegender Stallhaltung zeigt sich nämlich an den Klauen keine natürliche Abnutzung, sie werden infolgedessen durch das ständige Wachstum immer länger und nehmen, wenn nicht rechtzeitig eingeschritten wird, eine lange, schnabelartige Form an. Da die Klauen in diesem Zustand auch noch auseinander spreizen und das Körpergewicht des Tieres nun nicht mehr durch die ganze Hufsohle getragen wird, kommt es zu verschiedenen, fehlerhaften Beinstellungen, die schlechtes Stehen und Laufen im Gefolge haben, das betroffene Tier ungeeignet für Ausstellungszwecke machen und nicht selten auch den Grundstein für eine fehlerhafte körperliche Entwicklung legen. Man bezeichnet derartige fehlerhafte Beinstellungen mit „Durchtrittigkeit“, da die Ziege in der Fessel durch tritt, während es bei tragenden Muttertieren und Jungtieren oft zur Bildung der sogenannten „Bärentatze“ kommt, die mitunter einen Bruch der Zehenachse herbeiführt.“ (Fritz Juhre, Das Ziegenbuch, Berlin 1949 S. 41-43)

Ungeschnittene Klauen sind der häufigste Haltungsfehler, sagt die Tierärztin Sabine Denell. Alarmzeichen ist, wenn es beim Schneiden stinkt oder die Ziege gar hinkt: Klauenkrankheiten und ihre Behandlung.


Ein paar Tips, die das Schneiden erleichtern:

  1. Eine scharfe Gartenschere, die gepflegt ist und gut in der Hand liegt.
  2. Klauen lassen sich am besten schneiden, wenn sie feucht sind – durch Tau oder Regen – so wie auch menschliche Zehennägel nach dem Baden!
  3. Die zu behandelnde Ziege anbinden – etwas abseits, so dass andere Ziegen sie in ihrem hilflosen Zustand nicht belästigen können. Fühlt sie sich sicher, hebt sie die Füsse bereitwilliger.
  4. Neben ihr stehen und zwar immer in Richtung Schwanz. So kann man ihre Beine besser zu sich anheben, nämlich immer nach hinten.
  5. Nicht Zuviel auf einmal abschneiden, sich schneidend vortasten bis an die Blutgefässe.

Worauf beim Schneiden noch geachtet werden muss, erklärt diese Website der OFM – Vereinigung für das ostfrisische Milchschaf.