Eine eigene Untersuchung ist sinnvoll, bevor man den Tierarzt anruft. Dieser wird nämlich dieselben Fragen stellen. Bei der Untersuchung kann eine vertraute Person die Ziege festhalten resp. die Ergebnisse notieren.
• Wie ist ihr Gang, hat sie Schmerzen? Ist der Bauch eingefallen oder aufgebläht?
• Mit der Hand die linke Seite abtasten: Der Pansen sollte sich nicht matschig oder wie mit Wasser gefüllt anfühlen und das Anfassen keine Schmerzreaktion hervorrufen.
• Mit Stethoskop den Pansen (linke Flanke) abhorchen: pro Minuten muss ein- bis zweimal ein Geräusch zu hören sein wie ein Gewitter.
• Knirscht die Ziege mit den Zähnen? – dann hat sie eventuell Schmerzen. Auch Gähnen ist ein Zeichen von Schmerz.
• Mit Stethoskop die Lunge abhören. Sind Husten und Atemgeräusche festzustellen?
• Mit Stethoskop an der Brust den Puls abhören und mitzählen (70-80/Min.),
ebenso die Atemzüge pro Minute (12-15 sind normal).
• Blutarmut prüfen. Augenlider / Lippen nach aussen rollen: Sie sollten rosa sein. Auch die Scheide kann als Indikator gelten.
• Körper ganz abtasten um Schwellungen und schmerzende Stellen zu lokalisieren.
• Alle Körperöffnungen prüfen:
Durchfall? Speichelfluss? Ausfluss aus Nase/Augen – wässrig, wolkig, verkrustet?
• Euter abtasten: Schmerzende Stellen, Knoten, Verletzungen, erwärmte Euterhälfte?
• Fieberthermometer in den After einführen (Gleitcreme oder Euterfett hilft) und für 3 Min. dort halten (digitale Thermometer messen schneller).
• Urinprobe nehmen: Becher oder Messstäbchen bereithalten, der Ziege 30 Sek. die Nase zuhalten, danach wird sie Urin absetzen.
• Kotprobe nehmen: kleine Plastiktüte für Labor beschriften, Einmalhandschuh überziehen, Kot aus After puhlen oder aufsammeln, was sie fallen lässt.