Die Mütterbuchten müssen sich den schnell wachsenden Zicklein anpassen und wegräumen lassen, wenn sie nicht mehr erforderlich sind. Deshalb greift man oft zu Trenngittern oder Holzelementen, die sich leicht aneinander montieren und später wieder wegstapeln lassen.
Hat eine Ziege gelammt, wird sie für drei Tage mit ihren Lämmern in eine solche Mütterbucht gesperrt, damit Mutter und Lämmer sich genau kennenlernen. So finden sie sich später anhand des Geruchs und der Stimme auch in der Herde wieder.
Während die Mütter auf der Heide fressen, bleiben die Kleinen im Stall. Durch die ganze Breite des Stalls trennen Panele mehrere Abteile von „Neugeborene und deren Mütter“. Die Panele sind mit je einer Kette oben und unten zusammengehalten. Will man hindurchgehen, reicht es, die obere Kette zu lösen. Damit die neugeborenen Lämmer nicht unten durchschlüpfen, wurden im unteren Bereich weitere Metallrohre angebracht. Diese Schafsteckhorden sind gut, wenn der Boden eben ist und alles in der Waage, sonst passen die Teile nicht mehr zusammen. Diese haben wir uns von Texas Trading anpassen lassen auf eine Gesamthöhe von 150 mit geringeren Abständen von 5 cm im unteren Bereich, damit die Lämmer nicht verloren gehen.
Die Lämmer rechts liegen auf den Planken, auf denen sonst die Mütter am Futtertisch stehen. Das Fressfanggitter rechts ist mit einem waagerechten Brett geschlossen, damit die Lämmer nicht auf den Futtertisch klettern. Vor der Fütterung müssen die Lämmer verschwinden; sie werden nach links in ihre Lämmerbuchten gescheucht und dort eingeschlossen.
Urin
Lämmer trinken 2-3 Liter am Tag und soviel Urin scheiden sie auch aus. Bei der Anlage eines Lämmerstalls empfiehlt es sich deshalb ein Gefälle einzubauen, an dessen Ende der Urin in einer Rinne aufgefangen und abgeleitet wird
Lämmerhütten
Im Schleusenhof Regow dienen kleine Hütten als Lämmerbuchten. Auch sie sind zerlegbar und stapelbar. Die zwei Seitenteile und die Rückfront sind an den Ecken mit einer Strippe zusammengebunden. Zusammengehalten werden sie durch einen Rahmen, in dem steckt auch die gebogene Siebdruckplatte, welche das Hüttendach bildet. Durch das Fenster in der Rückfront füllt man Heu in die Raufen im Inneren der Hütte. Zwischen den Heuraufen hängt der Kraftfutterspender, der ebenfalls von aussen befüllt wird. Diese Luke kann verschlossen werden mit dem „Fensterladen“, der unter den Öffnungen hängt. Der Vorteil dieser Hütte, man kann sie wegstapeln.
Die Zicklein werden schon früh an ihren „Iglu“ gewöhnt, er steht zuerst am Rand des Stalls. Von dort gelangen die Lämmer über einen rechenförmigen Einlass hinein und haben hier ungestört Zugang zu Heu und vor allem zu Getreide ad libitum. Sie gewöhnen sich von Anfang an an dieses separate Zuhause und an die Gruppe der Gleichaltrigen. Später wandern diese Lämmerhütten auf die Wiese, wo sie nach Bedarf versetzt werden können. Zuvor diente ein Bauwagen als Wanderstall und Unterkunft für die heranwachsenden Zicklein. Den auszumisten war aber zu mühsam. Wenn diese Hütte weiterwandert, bleibt der Mist gleich auf der Wiese liegen und macht keine weitere Arbeit.
Natürlich kann man auch fertige Hütten kaufen. Arndt hat ein grosses Programm mit Kunststoffiglus: http://www.arndt-tierhuetten.de/ziegeniglu.html
Jungziegenstall
Diese Bauart verhindert, dass die Ziegen sich mit den Hufen ins Futter stellen. Die Wellblechwand darüber verhindert das Überklettern der Holzkonstruktion. Bei den runden Eisenstangen rechts bleibt das Heu sauber.
Damit sich die 40 Jungziegen nicht verwurmen, haben sie bei Jean Bonvalot keinen Auslauf und keinen Kontakt zu den Müttern. Das ist wichtig, weil man sie hier mit 15 Monaten lammen lässt. Ausserdem macht die Stallhaltung viel weniger Arbeit.
In der Mitte des Lämmerstalls trennt der Futtertisch diesen in zwei Hälften. Damit entsteht viel Raum zum Futtern. In der Mitte des Futtertisches liegt eine Planke. Darüber wird der Futtertisch von aussen betreten, z.B. mit der Gabel voller Heu oder mit dem Getreideeimer.
Die aus der Ferkelmast bekannten Behälter sind aussen am Lämmerwagen angebracht; innen stecken die Zicklein den Kopf durch den Spalt zum Futtern. So können sie nicht ins Futter treten.